Das soll Napoleon Bonaparte, französicher Feldherr, Politiker und von 1804 bis 1815 Kaiser von Frankreich, gesagt haben. Der kleine Mann mit großem Geltungsdrang kannte die Vorzüge die Nummer 1 zu sein. Auch in der Betriebswirtschaft werden die Vorteile der Nr. 1 in einem Markt klar benannt: „Mit einer Marktführerschaft geht meist auch Preisführerschaft, Qualitätsführerschaft oder Kostenführerschaft einher. Die Marktführerschaft erbringt wegen des hohen Marktanteils Kostensenkungspotenziale, die durch Lerneffekte, Know-how und größere Marktmacht möglich werden.“
Lokale Sichtbarkeit als Hidden Champion
Und wann ist ein Unternehmen Marktführer? Wer darf sich Marktführer nennen? Den Anspruch Marktführer zu sein kann im Grunde jedes Unternehmen für sich in Anspruch nehmen, welches im Vergleich zum Wettbewerb entweder qualitativ oder quantitativ führend ist.
Das gilt in Deutschland insbesondere für die sogenannten „Hidden Champions“, die den Weltmarkt oft in sehr kleinen Nischen dominieren. Laut Prof. Hermann Simon, der den Begriff Hidden Champions geprägt hat, gibt es in Deutschland rd. 1.300 Weltmarktführer.
Die Strategie: Die Marktführer konzentrieren sich auf die brennenden Kundenprobleme und bieten hierfür herausragende Lösungen. Und bei allen Weltmarktführeren made in germany spielt ein Begriff eine überragende Rolle: Langfristigkeit. Sie tun kontinuierlich das richtige.
Auch im Immobilienmarkt gibt es Marktführer. Bei Qualitätsmarktführern fallen dann häufig Namen wie Engel & Völkers, von Poll oder Dahler & Company. In der PropTech-Szene sind Unternehmen wie Homeday oder Mc Makler kometenhaft aufgestiegen. Und wie haben es die jungen PropTech-Unternehmen geschafft in so kurzer Zeit, so bekannt zu werden? Homeday und McMakler setzen auf Digitalität und Sichtbarkeit. Beide investieren massiv in TV-Werbung.
Rosige Aussichten für ImmobilienmaklerInnen?
Und was machen die anderen rd. 26.000 Immobilienmakler in Deutschland? Vielen geht es gut. Die Gesamtaussichten für den Immobilienmarkt sind exzellent. Der Verband der Immobilienmakler IVD schätzt die Aussichten für 2022 wie folgt ein:
„Die aktuell hohe Inflationsrate und das niedrige Zinsniveau werden auch auf absehbare Zeit ein Umfeld erzeugen, welches den Druck auf Sparer erhöht, Geld in Sachwerte zu investieren. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien als verlässlicher Inflationsschutz wird auch in 2022 verschiedene Ausprägungen haben: Trotz der steigenden Preise in den Großstädten wird die vermietete Eigentumswohnung als Kapitalanlage weiter stark nachgefragt bleiben. Als selbstgenutztes Eigenheim wird sich die Renaissance der Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser im Umland der Metropolen und in ländlichen Regionen fortsetzen.“
Okay, die weiter steigenden Zinsen werden den Markt in den nächsten Monaten weiter verändern, aber die Aussichten bleiben grundsätzlich sehr positiv.
Also goldene Zeiten für Immobilienmakler?
Nicht zwingend.
- 2020 wurden in Deutschland rd. 289.000 Immobilien verkauft.
- Teilen wir diese Transaktionen durch 26.000 Immobilienmakler, bleiben 11,1 Transaktionen für jeden Makler.
- Allerdings wird ja nicht jedes Haus über einen Makler verkauft.
- Riesige Player im Markt sind z.B. die Banken, die einen großen Teil des potenziellen Geschäftes abschöpfen.
- Realistisch bleiben also vielleicht 5 Transaktionen pro Makler im Jahr?
- Bei einer durchschnittlichen Provision von 20.000 € pro Objekt (Basis 400-000 € und 5 % Maklerprovision) sind das immerhin 100.000 €.
- Für einen Einzelkämpfer ist das vielleicht noch okay. Für kleinere Maklerunternehmen mit Büro und einem Innendienst wird es aber eng.
- Moderne Proptechs drängen auf den Mark, werben großflächig im Fernsehen.
- Die großen werden immer größer und Mitläufer sein, macht so keinen Spaß.
Was also tun?
Ganz einfach: Die Nr. 1 in seiner Region werden – im Zweifel auf dem Dorf, bzw. in einem Stadtteil.
Und was ist die Voraussetzung um Nr. 1 zu werden?
Dauerhafte Bekanntheit!
Eine solide Ausbildung sowie Fokus und Leidenschaft sind längst nicht mehr ausreichend.
Nr. 1 wird ein Unternehmen sowohl durch gute Leistung (und Mund zu Mund-Propaganda) als auch durch eine dauerhafte hohe Bekanntheit im Zielmarkt.
Alter und Tod sind ausschlaggebende Verkaufsgründe.
Warum ist eine hohe Bekanntheit für Immobilienmakler so wichtig? Weil die Verkaufsanlässe für Immobilien nicht voraussehbar sind. Hier lassen sich nur schwer Bedürfnisse wecken.
Umfrage von Immoverkauf24
Nach einer Umfrage von Immoverkauf24 sind bei mehr als 40 % der befragten Eigentümer Alter und Tod die ausschlaggebende Verkaufsgründe. Für 14% der Eigentümer sind etwa Jobwechsel oder Familienzuwachs ausschlaggebend.
8% der Eigentümer haben schlicht keine Lust mehr auf die Herausforderungen der Vermietung. Ähnlich viele haben die Immobilien wegen Scheidung oder Trennung verkauft.